Sonntag, 22. Dezember 2024

Geschädigte Glasmalerei-Substanz - wie, was ist zu tun? Kontakt: info@glasmalkunst.ch At. M. Halter Bern - Experte seit 1972

aktualisiert per 22.12.2024

Restauration von geschädigten


In der Realität  - müssen erstens –
Schäden an der Substanz, auch von
einer sensibilisierten Fachkraft aus
der Praxis klärend beurteilt und analysiert
werden können.
Der Respekt gegenüber dem Original (Urheber),  ist stets
Hochzuhalten. Neben wissenschaftlich begründeten
Argumentationen – das eine zu tun oder zu belassen - ,
bleibt eben auch von grosser Bedeutung, was aus
der Praxis aufzuführen ist, inwiefern eine
Restauration so oder anders zu erfolgen hätte.
 
aktulisiert per 09.11.2024

 

Weitere Atelier-Arbeiten

Nicht alle konservatorisch vorgetragene Berührungsängste
gegenüber einem Original, haben automatisch
den Anspruch begründet zu bleiben. Vielfach werden
solche eingebracht, um vom praxisorientierten
Sachverhalt abzulenken. Sei es aus Unkenntnis der
Materie, so wird bloss heisse Luft kolportiert, die
bestenfalls zu Irritationen führen wird.

Zudem ist auch eine isoliert geduldete Sparsamkeit
verwerflich, denn dadurch könnte sich das Anstehende
in eine gegenteilige Phase verwandeln, wobei die restlich
noch vorhandene Original-Substanz darunter leiden müsste.

Daraus generieren meistens vermeidbare Folgeschäden,
die aber im Nachhinein niemand verantworten möchte.

Fehlentscheide können nicht bei jeder Gelegenheit,
ehemals geltenden Gegebenheiten oder Konstellationen
angelastet werden, um diese aus Sicht geschichtlicher
Entwicklungen, etwas später beliebig entschuldigen
und demnach tolerieren zu wollen.   
für Anfragen: info@glasmalkunst.ch

Kirchenfenster - Glasmalkunst von der Gotik bis zur Gegenwart

Kirchenfenster in spätmittelalterlichen Kathedralen üben auch auf heutige Betrachter eine grosse Faszination aus. Wenn das Sonnenlicht durch sie scheint, wird der ganze Kirchenraum in ein mystisches Licht getaucht und das kunstvoll farbige Antikglas mit seinen wunderbaren Motiven leuchtet förmlich.

Nicht von ungefähr stehen mit Glasmalerei gestaltete Kirchenfenster historisch in enger Verbindung mit der Gotik. Der Baustil hat seine Ursprünge im Frankreich des 12. Jahrhunderts. Die 1140 errichtete ehemalige Abteikirche Saint Denis nördlich von Paris gilt als einer der Gründungsbauten der Gotik. Ein Wesensmerkmal gotischer Architektur ist die weitgehende Durchbrechung der Aussenwände durch grossflächige Fenster. Damit wurde der kreativen Kirchenfenster-Gestaltung der Weg geebnet.

Grossartige Beispiele für Kirchenfenster-Glasmalkunst der Gotik findet man nach wie vor an vielen Kirchenbauten in Europa - zum Beispiel im Strassburger Münster, in der Sainte Chapelle in Paris oder - bezogen auf die Schweiz - in der Kathedrale Notre Dame in Lausanne mit ihrer wunderschönen Fensterrose. Die Gotik wurde schliesslich durch andere Baustile abgelöst. Kirchenfenster mit Glasmalerei sind dagegen nie aus der Mode gekommen - im Gegenteil: in jeder Epoche danach stellten sie ein anspruchsvolles künstlerisches Betätigungsfeld dar.

Glasmaler-Blog über Aktivitäten im Atelier Martin Halter Bern

 Atelier für Glasmalkunst - Kirchenfenster-Tradition verpflichtet

Auch moderne Künstler haben sich durch Glas zu vielbewunderten Gestaltungen inspirieren lassen. Vor allem in den 1950er Jahren entstanden u.a. in verschiedenen Kirchen im Schweizer Jura viel beachtete zeitgenössische Farbglas-Kunstwerke. Auch in der Gegenwart setzen sich viele Kunstschaffende mit farbigem Glas auseinander. Innovative Verarbeitungstechniken haben die gestalterischen Möglichkeiten erweitert und einige klassische Formbeschränkungen in der Glasmalerei gelten inzwischen nicht mehr oder werden neu interpretiert. Allerdings gibt es auch einen gewissen Trend zur Beliebigkeit mit reinem Materialfetischismus als extremster Ausprägung.

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Restaurierung von Glasmalereien erfordert grösste Umsicht und Sorgfalt

Ein Glasmaler-Restaurator muss vieles beachten. Gerade bei historisch wertvoller Glasmalerei geht es darum, einerseits den Ursprungszustand wieder herzustellen, andererseits das Original möglichst weitgehend zu erhalten und nicht zu verändern. Das ist eine Gratwanderung für jeden Glasmal-Restaurator.

Grundsätzlich gilt Glasmalerei im Vergleich zu anderen gemalten Kunstwerken als äusserst beständig, was die Farbwirkung und Brillanz betrifft. Eine Gefahr droht von möglichen mechanischen Einflüssen auf die Substanz (Wind, Wetter oder auch Vandalismus). Mit am schädlichsten ist aber Kondenswasser. Es bildet sich im Kirchen-Inneren und lagert sich auf den Glasfenster-Oberflächen ab. Lange Zeit unbemerkt führt es zu erheblichen Korrosionsschäden. Es handelt sich um einen Zersetzungsprozess, der an die Substanz geht und letztlich zerstörerisch wirkt. Solche Schäden stellen vielerorts ein besonderes Problem dar. Häufig wird die Korrosion noch durch unsachgemässe, aus Energieeffizienz-Gründen angebrachte Aussenschutz-Verglasungen verstärkt. Ohne eine gute Zwischenfang-Belüftung werden Kirchenfenster mit Aussenschutz-Verglasungen im Lauf der Zeit zwangsläufig in Mitleidenschaft gezogen.

Es gibt inzwischen weitaus verlässliche Lösungen, wie man die Original-Substanz eines Farbfensters erfolgreich erhalten kann, ohne die Energiewirkung zu beeinträchtigen. Referenz-Nachweise und Beratung zu diesem Themenbereich bietet Ihnen gerne Martin Halter.



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In eigener Angelegenheit für Interessenten: 

Im 2020 wurde eine interne Atelier-Strukturbereinigung abgeschlossen (Verkleinerung der Raumbehältnisse). Martin Halter, gelernter Glasmaler /Kunstglaser EFZ und Glasmaler-Restaurator IER, mit seinen über 5 Jahrzehnte langen Erfahrung und seiner kunsthandwerklich präzisen Fertigkeit, leitet er Berns älteste Glasmaler-Familientradition in dritter und letzter Generation. Derzeit stellt er seine Dienstleistungs-Angebote (Reparaturen, Restaurationen oder Gestaltungen von neuen Projekten in Ausrichtung von Glaskunst /Glasmalerei, Expertisen, Analysen, etc..) für Interessierte immer noch zur Verfügung. Kontakt für Anfragen oder Informationen. Das Atelier befindet sich immer noch am gleichen Standort: Klösterlistutz 10 in CH-3013 Bern   - In der Atelier-Ausstellung finden Sie eine grosse Auswahl von Glaskunst-Exponaten, thematisch und stilistisch in unterschiedlicher Ausrichtung zum freien Verkauf (einzelne Werke zu reduzierten Angeboten). Atelierbesuche nach vorrangiger Terminvereinbarung. - Bei grösser geplanten Glaskunst-Projekten oder Sanierungsarbeiten an Kirchenfenstern, wird mit einem nahestehenden Glasatelier zusammen gearbeitet.


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Dieses Atelier ist nachweislich mit Entwürfen, Glaskunst-Originalen, Wappenscheiben Fotonegativen, Scheibenrissen, Dokumentationen über Restaurationen -   über alle drei Generationen -   in Sammlungen öffentlicher Institutionen in der Schweiz vertreten. In den
letzten 8 Jahren wurden an folgend aufgeführten Institutionen Nachlässe aus diesem Atelier überführt: Schweizerisches Nationalmuseum in Zürich, Bernisches Historisches Museum, Kant. Denkmalpflege Bern, Burgerbibliothek in Bern, Berner-Design-Stiftung in Bern, Schweizerisches Schützenmuseum in Bern, Vitromusée in Romont, Musée ARIANA in Genf, etc..


Aus der Praxis:
Martin Halter, gelernter Glasmaler /Kunstglaser EFZ und Glasmaler-Restaurator IER, seit über 50 Jahren aktiv dieser Kunstform tagtäglich verpflichtet

Heute vergrössert sich die Distanz zum eigentlichen Glasmaler-Handwerk immer augenfälliger. Ein immer selten werdendes Kunsthandwerk bangt um seinen Nachwuchs, weil inzwischen die Auszubildenden keine ganzheitliche Vermittlung in dieser Grundausbildung in Erfahrung bringen können. Viele Einflüsse durch die Umstände falsch verstandener Ausbildungsziele und Sozialisierungsmethoden helfen mit, diesen Beruf des Glasmalers und Kunstglaser einer Auffassung praxisfremder Experimente zu überlassen und ihn entsprechend unbemerkt dem Verlust zu zuführen. 

Die Glasmalerei im Bereich der Restauration und Reparatur-Ausführung,  bietet eigentlich ein breit gefächertes Arbeitsfeld, sich im Ernstfall von geschädigter Substanz, nicht einzig mit aufgesetzten Theorien auseinanderzusetzen. Insbesondere führen rein wissenschaftliche Analysen und Untersuchungen (ohne Einbezug langjähriger Berufspraxis) zu Missverständnissen bei anschliessenden Beurteilungen.
Die eigentlichen Macher, also die gelernten Glasmaler und Kunstglaser, welche sich noch auf eine seriöse Ausbildungszeit abstützen könnten, werden in der Zwischenzeit, vermehrt aus ihrer verantwortungsbewussten Rolle gedrängt. Das heisst, sie werden mancherorts noch bloss als Befehlsempfänger geduldet. Dadurch wird eine praxisbezogene Professionalität bewusst ausgesetzt. Sei es aus Angst einen bevorstehenden Auftrag zu verlieren, sind Berufskollegen in der Gegenwart oftmals bereit, auch unkonventionelle oder nicht ganzheitlich ausgewogene Reparatur-Methoden anzuwenden. Selbst wenn sie wissen, dass sie eben durch eine unzulängliche Sanierungsmassnahme der Substanz für ihre Zukunft, eher eine schädigende Wirkung zugefügt hätten (z.B. ein Verzicht auf ein funktionierendes Hinterlüftungssystem bei Glasmalereien oder Bleiverglasungen). info@glasmalkunst.ch

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Es gibt meistens mehrere Gründe aufzuführen, warum einer bevorstehenden Farbfenster-Sanierung bereits von Anfang an, eine falsch verstandene Wegrichtung auferlegt wird. Einmal ist eine zu knappe Budgetvorgabe mit verantwortlich oder vielfach wirkt eine praxisfremde Beeinflussung /Doktrin von Historikern oder Architekten mit, die ein Individuum eines Glasmalers verleiten lässt, sich während einer Reparaturausführung in der Tendenz auch auf einem unverbindlichen Pfad zu bewegen. Nicht selten trifft man in Kirchen auf unprofessionelle Reparatur-Darbietungen an Farbfenstern, die jegliche Berufsethik vermissen lässt. Mitunter bereits nach kurzer Zeit können sich fatale Folgen für die Original-Substanz ergeben, was meistens erst mit einer nochmaligen und kostenintensiven Nachsanierung zu korrigieren ist. Bei vielen sachlichen Beanstandungen bleibt man verwundert, inwieweit die Verantwortlichen nicht Lage sein würden, solche von ihnen begleiteten Sanierungsmassnahmen regelkonform zu begleiten und unter seriöser Kontrolle zu halten.
Aus vermeintlichem Selbstschutz, verweisen uns die verantwortlichen Historiker vielfach  auf die lapidare Aussage : bei einen zu beanstandeten Reparatur-Eingriff an einer Glasmalerei, sei dieser einzig aus einer historisch gewachsenen Situation entstanden. Deshalb als Begründung, müssen solche Fehlleistungen auch geduldet vor Ort belassen werden. Selbst wenn dabei eine Risiko-Gefahr bestünde, dass entweder die Substanz darunter zu leiden hätte oder insbesondere, wenn durch Unzulänglichkeiten bei der Ausführung von vormaligen Restaurierungsmassnahmen, durch eine negative Enstellung des Erscheinungsbildes, das Urheberrecht des ursprünglichen Glasmalers verletzt verbliebe.

Jeder Fehleingriff wäre eigentlich zu vermeiden, wenn man sich nicht dauernd mit oberflächlichen Erkenntnissen oder Kontrollen zufrieden gäbe. Heute steht ganz eindeutig fest, dass diese angestrebte, überproportionale Verwissenschaftlichung gegenüber dieser Kunstform, zu mehr Irritationen und Missverständnissen geführt hat. Von einer Verbesserung darf man nicht eigentlich sprechen, zu vieles widerspricht sich in Theorie und Praxis...

Diese Beobachtung in der Glasmaler-Szene ist natürlich nicht neu. Auch andere seltene Berufszweige leiden heute sehr darunter. Jedoch, wenn sich in dieser Situation nichts Entscheidendes verändert, indem eine ausgewogenere Zusammenarbeit  - zwischen Wissenschaft und Praxis -  bewusst auf Augenhöhe gelebt wird, besteht die Gefahr, dass sich in Zukunft bald keine professionell ausgebildeten Glasmaler zur Verfügung halten können. Jedes Jahr werden es weniger sein und die Schlussfolgerung lässt diesen Gedanken zu: eine solch widerwärtige kulturelle Vernichtung der Glasmalerei, hätten wir nur denjenigen zu verdanken, die sich dauernd und ausschliesslich mit ihrem Ego auf Kosten dieses seltenen Kunsthandwerks beschäftigen wollen ...

An diesem Beispiel wird aufgezeigt, wie wichtig es bleibt, Unterhaltsarbeiten an Kirchen-fenster-Einlagen seriös und vor allem möglichst praxisnah auszuführen:

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